EduKanban – Der Schulalltag mit agiler Methodik

Mai 24, 2022

EduKanban und die „Halbwertszeit von Wissen“

Aber fangen wir doch ganz am Anfang an: Was ist Wissensmanagement überhaupt? Immer wieder gibt es Debatten über die Halbwertszeit von Wissen. Sicher ist nur, dass Methodenkompetenz heute gefragter denn je ist. Das Bundesinstitut für Berufsbildung stellt fest, dass Schulwissen noch nach ca. 20 Jahren zur Hälfte gültig ist, Hochschulwissen und berufliches Fachwissen nach zehn bis fünf Jahren 50 Prozent ihrer aktuellen Bedeutung verlieren und die Hälfte des nutzbaren technologischen Wissens nach zwei bis drei Jahren „verfällt“. IT-Wissen besitzt derzeit nur noch eine Halbwertszeit von weniger als zwei Jahren. Ursache für die zunehmende Verkürzung der Verfallsdauer ist unter anderem die stetige und immer schneller werdende Zunahme von Wissen.

Agilität als Alternative?

Im Berufsalltag hält die Agilität immer mehr Einzug. Teams sollen agil und kooperativ arbeiten. Doch was bedeutet das genau im schulischen Alltag? Die Schule hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Aufgrund der vielen Aufgaben, die gemeinsam angegangen werden, nimmt die Bedeutung von Teamfähigkeit zu und der Einzelkämpfer ist nicht mehr gefragt. Doch was wirklich dahintersteckt und wie es gelebt wird, wird leider viel zu wenig beleuchtet. Auch wenn es simpel erscheinen mag, ist es mit vielen Herausforderungen verbunden. Schulen stossen heute immer häufiger an ihre Grenzen. Das „Kerngeschäft“ gerät für Lehrpersonen zunehmend in den Hintergrund. Der administrative Aufwand für Lehrpersonen nimmt zu. Da Lehrpersonen an unterschiedlichen Klassen und Stufen arbeiten, ist ein guter Überblick überlebensnotwendig. Alles hat Priorität und somit hat nichts Priorität. Der Wandel der Schule zu einer Organisation hat mit der Einführung von Schulleitungen begonnen. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie in der Organisation Schule angekommen sind. Hierzu bietet EduKanban eine durchgängige Lösung.

Die Einsatzmöglichkeiten von EduKanban sind vielseitig. Führung auf allen Ebenen wird gefördert, und das Pull-Prinzip trägt entscheidend zur Arbeitsregulation und schnellen Reaktion auf sich ständig ändernde Umstände bei. Teams entwickeln sich mit der Methode Kanban im schulischen Kontext weiter. Ziel der Methode ist es, die beteiligten Menschen zur Zusammenarbeit bei der Verbesserung ihres (Arbeits-)Systems anzuregen. Dafür ist ein Bewusstsein darüber erforderlich, wo die agile Methode aufhört, sowie Klarheit über die Bedingungen, die die Bereitschaft der Akteure fördern.

EduKanban - Kanbanboard (Beispiel)

Bild 1: EduKanban-Board für die Schulleitung

Unser Angebot

Auf Basis unserer Erfahrung liefern wir ein Komplettpaket aus Methodik, Coaching und technischer Umsetzung. Dadurch ist der Mehrwert von Anfang an ganzheitlich und direkt spürbar, was das Handeln erleichtert. Unser Ziel ist es, die beteiligten Menschen zur Zusammenarbeit bei der Verbesserung ihres Arbeitssystems anzuregen. In einem ersten Schritt wird die aktuell geleistete Arbeit mithilfe eines echten Kanban-Boards visualisiert. Der Fokus verschiebt sich dabei auf das Beenden angefangener Arbeit, sodass erst neue Arbeit begonnen wird, wenn alte Arbeit abgeschlossen wurde. Das Team holt sich seine Arbeit (Pull-Prinzip). Es wird verhindert, dass immer mehr neue Arbeit auf ein Team einprasselt, obwohl alte Arbeit noch längst nicht abgeschlossen wurde. Die Menschen haben wieder die Chance, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, gemeinsam Qualität zu erzeugen und sich der Verbesserung ihres Arbeitssystems zu widmen. Mit weniger Überstunden und Stress wird mehr erreicht.

EduKanban - Aufgabenübersicht (Beispiel)

Bild 2: Aufgabenübersicht bei der Einführung neuer Lehrpersonen (beispielhaft)

An wen richtet sich EduKanban?

EduKanban richtet sich in erster Linie an Behörden, Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler*innen. Es kann jedoch auch in Verwaltungen, Gemeinden und im familiären Umfeld angewendet werden. Neben der Möglichkeit zur Selbstorganisation im Lehrerkollegium und als Methode zur agilen Schulleitung kann EduKanban auch direkt im Unterricht eingesetzt werden, wo es „ganz nebenbei” die Methodenkompetenz unterstützt.

Übrigens, der Begriff „Kanban” entstammt der japanischen Sprache und bedeutet übersetzt „Signalkarte”. Ursprünglich wurde Kanban in der Produktion von Toyota eingesetzt und hat von dort aus die Softwareentwicklung und Kollaboration in anderen Aufgabenbereichen beeinflusst. Das Ziel besteht darin, Engpässe und Blockaden zu vermeiden und so einen stetigen und geordneten Arbeitsfluss zu etablieren.

Weitere Infos direkt bei uns via info@generativ.ch oder unter: https://www.edu-kanban.org/

Über uns

Wir sind Simone Ackle-Lüchinger (Wertwandler GmbH) und Mike Carstensen (generativ GmbH). Wir unterstützen Menschen dabei, zusammenzuarbeiten und schaffen neue Möglichkeiten, um die „Learnings” der Vergangenheit für die Zukunft zu nutzen und diese neu zu gestalten. Unser Herz schlägt für evolutionäre Methoden, gut strukturiertes Lernen und die Vorbereitung von Schüler*innen auf die Welt von morgen.

Quellen:
https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/16571

https://www.edu-kanban.org/